Natur
Der Küstenstreifen hat ein typisch mediterranes Klima; Parallel zum 193 km langen Küstenstreifen verläuft im Nordwesten das 120 km lange und 40 km breite teilweise bewaldete Alawiten-Gebirge. Seine höchsten Erhebungen finden sich im Norden mit bis zu 1754 m Höhe. Im Norden und Osten wird das Gebirge vom Orontes umflossen. Dieses besonders fruchtbare Orontestal erscheint als
Kerngebiet Syriens, da sich in der landwirtschaftlich rentablen Region ein hoher Bevölkerungsanteil konzentriert. . Weiter südlich erhebt sich der Anti-Libanon. Dessen Ausläufer gehen in die Golanhöhen über und fallen zum Yarmuktal hin ab.
Der Nordosten Syriens ist ebenfalls sehr fruchtbar. Die 400 m hohe Jeziraebene liegt im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris. Der Osten Syriens wird von der Stein- und Steppenwüste beherrscht, welche über 60 % der gesamten Staatsfläche einnimmt. Sie ist ein Ausläufer der Arabischen Wüste.
In Damaskus, Aleppo und im Landesinneren herrscht kontinentales Klima vor, mit heißen Sommern und kalten und mitunter feuchten Wintermonaten (etwa Dezember bis Februar) mit Niederschlagsmengen an der Küste zwischen 600 – 1.000 mm, in der Steppenregion 400 mm, im Osten und Südosten bis nur noch 100 mm.
Ökologische Probleme
Das bedeutendste Umweltproblem in Syrien, ist die Luftverschmutzung. Sie wird durch den Bürgerkrieg als auch insbesondere durch Verkehr, offene Feuer und unkontrollierte Mülldeponien hervorgerufen. Sprengsätze, Giftmüll und Luftverschmutzung verseuchen Grundwasser und Böden. Die Umweltzerstörung infolge des Krieges bedeutet für die Syrer, dass sie auch Jahrzehnte nach Kriegsende weite Gebiete des Landes nicht mehr bewohnen bzw. bewirtschaften werden können. Weite Teile der Umwelt sind bereits nachhaltig verwüstet , giftige Stoffe aus Munition, Häuserruinen oder Müll dringen in die Böden ein und verschmutzen das Grundwasser. Auch die Luftverschmutzung durch zerbombte Gebäude spiele eine große Rolle, denn in vielen Häusern wurde Asbest verbaut. Das Klima in Syrien ist sehr trocken, die Partikel von zerstörten Häusern bleiben dadurch länger in der Luft.
Das hohe Verkehrsaufkommen in den Ballungsräumen und das Heizen mit umweltschädlichem Dieselöl hat eine starke Luftverunreinigung in den Großstädten zur Folge. Umweltprobleme waren in Syrien vor Kriegsausbruch in erster Linie das Resultat des sehr hohen Bevölkerungswachstums sowie des hohen Wirtschaftswachstums. Ganz schwere Schäden sind während des syrischen Krieges entstanden durch die Beschießung von Erdölraffinerien.
Ein unkontrolliert hoher Wasserverbrauch insbesondere in der Landwirtschaft, aber auch im privaten Bereich, sowie eine unzureichende Abwasserreinigung führen zu einer Absenkung des Grundwasserspiegels sowie zur Verunreinigung der ohnehin knappen Ressource Wasser. So sind etwa nur 53 Prozent der Bevölkerung an ein Abwassersystem angeschlossen.
Weitere ökologische Probleme entstehen durch Entwaldung und die Überweidung durch eine extensive Schaf- und Ziegenzucht. Die Umweltprobleme Syriens sind in den Bereichen Entwaldung; Überweidung; Bodenerosion; Desertifikation; Wasserverschmutzung durch Abfälle aus der Abwasser und Erdölverarbeitung; unzureichendes Trinkwasser.
Wasser
Von 2006 bis 2011 herrschte im gesamten Fruchtbaren Halbmond von der Levante bis Mesopotamien Trockenheit. Die Dürre erfasste somit weite Teile des „Fruchtbaren Halbmondes“. Allein in Syrien verloren nach UN-Angaben etwa 800 000 Menschen ihre Existenzgrundlage durch Ernteausfälle und ihre wirtschaftlichen Folgen. Die ökologische Krise hatte daher auch soziale und wirtschaftliche Folgen. Vor der Krise trug die Landwirtschaft ein Viertel zum syrischen Bruttoinlandsprodukt bei, doch ihre Produktion nahm mit der Dürre um ein Drittel ab.
Die Wasserversorgung ist seit Ausbruch des Bürgerkrieges in vielen Orten zusammengebrochen, daher versorgt UNICEF Millionen Menschen in Syrien mit täglichen Wasserlieferungen sowie dem Bau und der Reparatur von Brunnen. Wasserknappheit ist ein drängendes Problem in Syrien. Das Problem spitzt sich zudem dadurch zu, dass die Kriegsparteien, Wasserentzug als Waffe einsetzen. So werfen viele Beobachter und Menschenrechtsorganisationen der Türkei vor, die Menschen im Nordosten Syriens bewusst von einer ausreichenden Wasserversorgung abzuschneiden.
Die Türkei, Syrien und der Irak konnte sich bislang nicht auf eine gemeinsames Konzept zur Wassernutzung einigen. Bereits in den 1970er Jahren errichteten der Irak am Tigris und Syrien am Euphrat große Staudämme. Die Türkei ihrerseits nimmt keine Rücksicht auf die Interessen seiner Nachbarn. Da die Türkei am Oberlauf liegt, bestimmt das Land wie viel Wasser Syrien und der Irak abbekommen. Regelmäßig eskalierte in der Vergangenheit der Konflikt ums Wasser.
Flüsse
Nahr al khabur
Orontes
Chabur
Nahr al-Furad (Euphrat)
Seen
Jabul mit einer Größe von 239 km²
Quattineh mit einer Größe von 61 km²
Al-Assad mit einer Größe von 674 km²
Sozialgeographische Gegebenheiten
Große Städte
Die größten Städte Syriens sind die Hauptstadt Damaskus, deren Einwohnerzahl auf über 4 Millionen geschätzt wird. Die zweitgrößte Stadt ist Aleppo, etwa zwei Millionen Einwohner, mit Damaskus um den Status der am längsten bewohnten Stadt der Welt konkurriert. Weitere große Städte sind Homs und Hama sowie die beiden Mittelmeerstädte Latakia und Tartus.
Präzise Angaben über die Bevölkerungszahlen lassen sich nicht machen, da die syrische Regierung schon seit Jahrzehnten keine Volkszählung durchgeführt hat.
Zudem lag die Zahl der Binnenvertriebene laut UNHCR bei 6 Millionen Menschen, die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Aus manchen Städten sind Hunderttausende geflohen, andere Städte sind durch den Zuzug von Binnenflüchtlingen stark angewachsen.
Infrastruktur
Die Angaben über das Straßennetz schwanken zwischen ca. 50.000 und knapp 95.000 Kilometern, davon asphaltiert zwischen knapp 20.000 und 38.000. Das Eisenbahnnetz verfügt über etwa 3000 Schienen-Kilometer. Die Länge der Wasserwege beträgt ca. 900 km, sie sind allerdings ökonomisch ohne Bedeutung.
Die wichtigsten Häfen sind Latakia, Tartus und Banjas. Zivilflughäfen gibt es in Damaskus, Aleppo, Latakia, Kamischli und Deir al-Zor.
Syrien deckt 90 Prozent seines Trinkwasserbedarfes und 75 Prozent seines Strombedarfes durch den Euphrat. Bis heute wurden am Euphrat mehr als 130 Dämme fertiggestellt. Der Staudamm Thaura mit einer Fläche von 640 Quadratkilometern ist die Lebensader der ökonomischen und sozialen Entwicklung Syriens. Heute werden 241 000 ha Land mit 6 Milliarden km³ Euphratwasser bewässert. Syrien beabsichtigt bereits, sowohl die bewässerte Fläche als auch das zur Bewässerung benötigte Wasser aus dem Euphrat verdoppeln. Allerdings sind Syriens Bewässerungsmethoden vollkommen veraltet, was einen großen Wasserverlust verursacht.
Die Texte stammen vom Länderportal der GIZ, welches vom Netz genommen ist. Verfasser ist Marwan Abou Taam. Die Urheber wurden informiert, dass auf meiner Tourismusseite für Syrien die Inhalte veröffentlicht werden.