Geografie

Syrien liegt zwischen dem 32. und 37. Grad nördlicher Breite und dem 35. und 42. Grad östlicher Länge im Nahen Osten. Die Hauptstadt Damaskus liegt im Südwesten des Landes.  Die Gesamtlänge der Grenzen beträgt 2.253 km. Syrien grenzt im Norden an die Türkei mit einer Grenzlänge von 822 km, im Osten an den Irak (Grenze 605 km), im Süden an Jordanien (Grenze 375 km), im Westen an Israel (Grenze 76 km) und den Libanon (Grenze 375 km) und verfügt über einen Küstenstreifen am Mittelmeer von 193 km. Der Küstenstreifen ist zu 30 km breit. Daran grenzt im Osten eine Hochebene, die überwiegend aus Felswüste und Wüstensteppe besteht. Im Südosten und Osten von Syrien liegt die Syrische Wüste. Der Süden ist durch Vulkane und Lavafelder geprägt, in Richtung Westen schließen sich die bis zu 2 800 m hohen Gebirge Antilibanon und Hermon an. 

Der längste Fluss ist der Euphrat, der Syrien – im Norden aus der Türkei kommend Richtung Irak im Osten – durchfließt er die Hochebene auf einer Länge von rund 670 km. Der höchste Berg ist mit 2.814 Metern der Hermon, der tiefste Punkt von -212 Metern liegt am Ostufer des Tiberiassees (israelisch besetzt). 

Wo leben heute die Syrer?

Vor dem Ausbruch des Bürgerkrieges wurde die Bevölkerung in Syrien auf etwa 21 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern geschätzt. Durch den Bürgerkrieg haben mehr 7 Millionen Menschen Syrien verlassen. Davon wurden laut UNHCR etwa 6 Millionen Syrerinnen und Syrer außerhalb Syriens als Flüchtlinge registriert. Zwischen acht und neun Millionen Menschen sind durch den Krieg zu Binnenflüchtlingen geworden.  

Über 2,7 Millionen Syrer sind laut UNHCR in die Türkei geflohen, was die Türkei zunehmend zu unterbinden versucht. Mitunter, so Amnesty International, werden syrische Flüchtlinge sogar nach Syrien zurückgeschickt. Die tatsächliche Zahl der syrischen Flüchtlinge könnte allerdings sogar bei 3,2 Millionen liegen. Insbesondere die Kinder leiden unter der Situation, viele gehen nicht in die Schule und sehen keine Zukunft für sich. 

Noch schlimmer stellt sich die Lage für die laut UNHCR über eine Million syrische Flüchtlinge im Libanon dar. Die libanesische Regierung geht sogar von 1,5 Millionen syrischen Flüchtlingen aus. Damit besteht heute etwa ein Drittel der libanesischen Bevölkerung aus Vertriebenen, seien es syrische oder alte und neue palästinensische Flüchtlinge.

In Jordanien gilt das Flüchtlingslager Zaatari heute als viertgrößte jordanische Stadt. 80.000 syrische Flüchtlinge soll das Lager beherbergen. Auch in Jordanien gehen die Zahlen des UNHCR und der Regierung weit auseinander: Während der UNHCR von 650.000 syrischen Flüchtlingen ausgeht, sind es laut jordanischer Regierung etwa 1,4 Millionen, da sich auch hier wie im Libanon und der Türkei nicht alle syrischen Flüchtlinge registrieren lassen.  

In Syrien leben mehr als 15 religiöse und ethnische Gruppen. Neben der arabischen Mehrheit leben Armenier (weniger als 1 Prozent) – die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts als Flüchtlinge aus der Türkei kamen – Turkmenen und Tscherkessen (etwa 9 Prozent), Aramäer und Assyrer (etwa 4,5 Prozent) sowie Kurdeb in Syrien. Die Kurden bilden mit einem Anteil von zehn bis zwölf Prozent die größte ethnische Minderheit. Bekannte kurdische Städte und Dörfer sind al Hasaka, al-Qamishli, Amuda, Afrin und Kurd Dagh. Die Zusammensetzung der syrischen Bevölkerung in Ethnien und Religionsgemeinschaft hat sich durch den Krieg stark verändert. aktuelle Zahlen liegen nicht vor. 

In Syrien leben auch palästinensische und irakische Flüchtlinge. Etwa eine halbe Million Palästinenser sind heute in Syrien zuhause, sie kamen mit der Gründung Israels in mehreren Wellen aus Palästina;  Irakische Flüchtlinge kamen nach dem Irakkrieg 2003 ins Land, Tausende sind geblieben.  

Sprache

Die offizielle Sprache des Landes ist Arabisch. Jedoch sprechen die ethnischen Minderheiten zusätzlich im Alltag Kurdisch, Aramäisch, Armenisch, Turkmenisch, Tscherkessisch oder andere Minderheitensprachen.

Drei Viertel aller Syrer heute sind sunnitische Muslime, eine Minderheit von acht bis zwölf Prozent gehört dem Alawitentum an. weitere Glaubensgemeinschaften in Syrien sind:  

– Drusen: 4 Prozent 

– Ismaeliten: 1 Prozent

– Schiitische Muslime: ca. 60.000 

– Yeziden (kleine Gemeinde im Nordosten) 

– Juden: ca. 200 (vor 1948 wohnten noch 15.000 bis 30.000 arabische und sephardische Juden in Syrien) 

– Christen 10 Prozent, die in mehr als zehn verschiedene Konfessionen unterteilt sind. Die griechisch-orthodoxe, die maronitische, die syrisch-orthodoxe und die syrisch-katholische, die 

chaldäische, die assyrische, die armenisch-katholische und die armenisch-orthodoxe sowie protestantische Kirchen sind staatlich anerkannt.

Der Alphabetisierungs- und Bildungsgrad war in Syrien vor Ausbruch des Bürgerkrieges im Vergleich zu anderen arabischen Ländern vergleichsweise hoch (im Jahr 2005 74,4 Prozent – Männer: 90,6, 

Frauen: 66,1). Derzeit liegen keine aktuellen Zahlen vor.

Aktuelle Informationen über Syrien kann man auf verschiedenen Webseiten finden, die regelmäßig aktualisiert werden:  

CIA World Factbook 
UNDP 
Auswärtiges Amt 
Vereinte Nationen 
Weltbank  
Bertelsmann Stiftung 

Da seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges die Möglichkeiten der statistische Datenerhebung und Auswertung besonders erschwert sind, weichen die Statistiken verschiedener Organisationen erheblich voneinander ab. Die meisten vorliegenden Zahlen sind eher Schätzungen. 

Die Texte stammen vom Länderportal der GIZ, welches vom Netz genommen ist. Verfasser ist Marwan Abou Taam. Die Urheber wurden informiert, dass auf meiner Tourismusseite für Syrien die Inhalte veröffentlicht werden.